Auch in Rottenburg wurden nach dem Zweiten Weltkrieg der alpine Skilauf in der Bevölkerung zunehmend bekannt und beliebt. In den 50er und 60er Jahren ging man, noch mit einfachster technischer Ausrüstung, in Rottenburgs eigenes Skigebiet, das in Richtung Martinsberg gelegene „Boll“.

Da es zu dieser Zeit auch hier noch mehr als ausreichend Schnee gab, konnte man es bis in den März hinein von der Stadt aus mit angeschnallten Skiern erreichen. Die Sehnsucht nach längeren und steileren Pisten, wie sie auf der Schwäbischen Alb, im Schwarzwald und in den Alpen zu finden waren, erfüllte sich erst, als sich skiportinteressierte Rottenburger im Deutschen Alpenverein und im Turnverein in eigenen Skiabteilungen zusammenschlossen.

Jörg Kuhn vom DAV und Otto Locher vom TV organiierten bereits ab Mitte der fünfziger Jahre Fahrten in die ersehnten Skigebiete. Sonntags ging es nach Erpfingen oder Lichtenstein auf der Schwäbischen Alb und in den Weihnachtsferien fanden Skijugendlager auf der „Oberstiegalpe“ und dem „Garfreschahüsli“ im Montafon statt.

Während sich der Skilauf überall im Land zum Breitensport entwickelte, ging man vor Ort mit viel Idealismus und Engagement daran, Ihn Jugendlichen und Erwachsenen näher zu bringen. Um den technisch anspruchsvollen Sport nach den neuesten Skilehrplänen vermitteln zu können, musste dazu eine gut organisierte Skischule her. Das getrennte Engagement in zwei Vereinen war hier jedoch hinderlich. Deshalb schlossen sich die Skisportbegeisterten von DAV und TV der von Erich Kalmbach geleiteten Schwäbischen Skischule Tübingen an.

Ab dem Winter 1961/1962 wurden die Rottenburger Skikurse unter dem Dach der Schwäbischen Skischule Tübingen durch geführt.

Das dabei von Beginn an die Rottenburger Otto Locher, Hubert Nesch, Alfred Ulmer, Michael Hagner, Uli Adams und Jürgen Hähnle als vom Deutschen Skiverband geprüfte Übungsleiter  zur Verfügung stand, war dem Betreiben des Lehrwarts Walter Müller zu verdanken. Die Rottenburger Kurse nahmen in der Folgezeit einen enormen Aufschwung, so dass die „Filiallösung“ sich zunehjmend als ungeeignet erwies.

Für die Zulassung einer eigenen Skischule unter dem Dach des Schwäbischen Skiverbandes benötigte man jedoch einen eigenen Verein als rechtlich abgesichertes Fundament. Jörg Kuhn, Hermann Hahn und Otto Locher fassten daher im Jahr 1966 den Beschluss, einen Skiclub zu gründen, dem alle Skifreunde in Rottenburg beitreten konnten.

Am 19.11.1966 fand im „Württemberger Hof“ die Gründungsversammlung des Skiclub Rottenburg e.V. statt. Das Amtsgericht Rottenburg hatte die in stundenlanger Kleinarbeit vom Gründungsausschuss ausgearbeitete Satzung noch rechtzeitig vor der weißen Saison 1966/1967  genehmigt und die anwesenden Gründungsmitglieder nahmen sie per Abstimmung an.

Die Erfolgsgeschichte der Schwäbischen Skischule Rottenburg unter dem Dach  des Skiclubs begann.